In einer zunehmend digitalen Welt hinterlassen wir weit mehr als nur Erinnerungen – auch Online-Konten, E-Mails, Social-Media-Profile und digitale Verträge gehören zu unserem Erbe.
Doch was passiert mit diesen digitalen Spuren nach dem Tod? Wer hat Zugriff auf Ihre Daten?
Die digitale Nachlassverwaltung wird immer wichtiger, um Angehörige zu entlasten und den eigenen digitalen Nachlass rechtzeitig zu regeln. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum es sinnvoll ist, sich frühzeitig darum zu kümmern – und wie Sie dabei vorgehen.
💻 Was ist der digitale Nachlass?
Der digitale Nachlass umfasst alle Daten und Konten, die eine verstorbene Person im Internet hinterlässt. Dazu gehören unter anderem:
- E-Mail-Konten (z.B. Gmail, GMX, Outlook)
- Social-Media-Profile (Facebook, Instagram, LinkedIn)
- Streaming-Dienste (Netflix, Spotify)
- Cloud-Speicher (Dropbox, Google Drive)
- Online-Banking und PayPal-Konten
- Abonnements und Verträge (z.B. Amazon Prime, Zeitungsabos)
- Kryptowährungen (Bitcoin, Ethereum)
Ohne klare Regelung bleiben viele dieser Zugänge für Angehörige unerreichbar – und können zu finanziellen oder emotionalen Belastungen führen.
⚖️ Rechtliche Grundlagen in Deutschland
In Deutschland wird der digitale Nachlass rechtlich ähnlich behandelt wie materielle Güter. Das bedeutet:
- Erben übernehmen die Rechte und Pflichten des Verstorbenen, auch für digitale Inhalte.
- Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (2018) müssen auch Plattformen wie Facebook den Erben Zugang zu Benutzerkonten gewähren.
Trotzdem ist der Zugang oft schwierig, wenn keine Passwörter bekannt sind oder die Plattformen eigene Regelungen zur Kontoverwaltung im Todesfall haben.
🛠️ Wie regelt man den digitalen Nachlass?
- Bestandsaufnahme machen
Erstellen Sie eine Liste aller wichtigen Online-Konten, Abos und digitalen Vermögenswerte (inklusive Zugangsdaten). Nutzen Sie dafür Passwort-Manager oder verschlüsselte Dokumente. - Vorsorgevollmacht und Testament anpassen
Ergänzen Sie Ihr Testament um Regelungen zum digitalen Nachlass oder erstellen Sie eine separate digitale Vorsorgevollmacht. Bestimmen Sie eine Vertrauensperson, die sich um Ihre digitalen Angelegenheiten kümmern darf. - Anbieterregelungen prüfen
Viele Plattformen bieten eigene Möglichkeiten für den Todesfall an: - Kryptowährungen absichern
Hinterlegen Sie Anweisungen und Zugangsdaten für Wallets, damit Ihre Kryptowährungen nicht verloren gehen. - Regelmäßig aktualisieren
Überprüfen und ergänzen Sie Ihre Liste und Vollmachten regelmäßig, da sich Konten und Passwörter ändern können.
🔐 Vorteile der digitalen Nachlassplanung
- Entlastung für Angehörige
Vermeiden Sie langwierige Prozesse und Unsicherheiten bei der Kontoverwaltung nach dem Tod. - Sicherer Umgang mit sensiblen Daten
Verhindern Sie, dass persönliche Daten verloren gehen oder missbraucht werden. - Finanzielle Absicherung
Stellen Sie sicher, dass Abonnements, Online-Banking oder Kryptowährungen korrekt verwaltet oder aufgelöst werden.
💡 Digitale Nachlassverwaltung – ein Beispiel aus der Praxis
Frau Müller aus Hamburg hatte zahlreiche Online-Abonnements und ein großes Fotoarchiv in der Cloud. Durch eine frühzeitige Nachlassregelung konnte ihre Tochter nach dem Tod problemlos auf die Daten zugreifen, Verträge kündigen und wichtige Erinnerungen sichern. Ohne diese Vorsorge hätte sie mühsam mit Anbietern kommunizieren oder sogar den Zugang zu wertvollen Inhalten verlieren können.
📍 Fazit: Jetzt vorsorgen und den digitalen Nachlass regeln
Der digitale Nachlass gehört heute genauso zur Vorsorge wie das klassische Testament. Sorgen Sie rechtzeitig vor, um Ihre Angehörigen zu entlasten und den Umgang mit Ihren digitalen Spuren zu klären.
Bestattungen Thies berät Sie nicht nur bei klassischen Bestattungsfragen, sondern unterstützt Sie auch bei Themen wie der digitalen Nachlassverwaltung. In persönlichen Gesprächen klären wir alle wichtigen Punkte – für eine umfassende Vorsorge, die auch den digitalen Bereich abdeckt.
Bestattungen Thies – Ihr Partner für moderne Vorsorge in Hamburg, Seevetal und Niedersachsen.