Patchwork-Familien sind längst Alltag – doch wenn ein geliebter Mensch verstirbt, wird schnell klar: Das deutsche Bestattungsrecht ist oft nicht auf moderne Familienkonstellationen ausgelegt. Wer darf eigentlich über die Bestattung entscheiden? Die leiblichen Kinder? Der neue Partner? Die Ex-Ehefrau?
In diesem Beitrag erfährst du, wer im Todesfall bei Patchwork-Familien das Sagen hat, welche Konflikte entstehen können und wie man solche Situationen durch Vorsorge entschärft.
⚖️ Wer ist bestattungsverpflichtet?
In Deutschland gilt das Bestattungsgesetz der jeweiligen Bundesländer. Es regelt, wer für die Bestattung verantwortlich ist – unabhängig vom Erbrecht.
Die Reihenfolge der Bestattungsverpflichteten ist meist:
- Ehepartner oder eingetragener Lebenspartner
- Volljährige Kinder
- Eltern
- Geschwister
- weitere Verwandte
Wichtig:
Patchwork-Partner (z.B. Lebensgefährten ohne Trauschein) oder Stiefkinder sind nicht automatisch bestattungsverpflichtet – auch wenn sie dem Verstorbenen am nächsten standen.
🏛️ Konfliktpotenzial bei Patchwork-Familien
In Patchwork-Familien können emotionale und rechtliche Konflikte entstehen:
- Lebenspartner vs. leibliche Kinder:
Der langjährige Partner darf nicht entscheiden, wenn er nicht verheiratet oder eingetragener Lebenspartner war. - Stiefkinder vs. leibliche Familie:
Stiefkinder haben kein gesetzliches Mitspracherecht, wenn sie nicht adoptiert wurden. - Ex-Partner:
Auch Ex-Ehepartner haben kein Bestattungsrecht, selbst wenn sie sich um den Verstorbenen gekümmert haben.
💡 Lösungen durch Vorsorge
- Bestattungsverfügung:
- Der Verstorbene kann zu Lebzeiten schriftlich festlegen, wer die Bestattung organisiert.
- Diese Verfügung übergeht die gesetzliche Reihenfolge.
- Vorsorgevertrag mit einem Bestatter:
- Der Verstorbene bestimmt bereits im Voraus Bestattungsart, Ablauf und Verantwortliche.
- Das entlastet die Familie und vermeidet Konflikte.
- Vorsorgevollmacht:
- Kann eine Vertrauensperson (z.B. Lebenspartner, Stiefkind) mit der Organisation der Bestattung betrauen.
📋 Beispielhafte Konfliktsituation
Ein Mann lebt seit 15 Jahren mit seiner Lebensgefährtin zusammen, hat aber Kinder aus erster Ehe. Im Todesfall dürfen nur die Kinder über die Bestattung entscheiden – auch wenn der Mann und seine Lebensgefährtin alles gemeinsam geplant hatten.
Lösung:
Eine Bestattungsverfügung hätte der Lebensgefährtin das Entscheidungsrecht gegeben.
🏞️ Tipp für Patchwork-Familien
- Frühzeitig sprechen:
Klare Absprachen innerhalb der Familie schaffen Sicherheit. - Vorsorge dokumentieren:
Eine einfache schriftliche Verfügung kann viel Streit verhindern. - Rechtlich absichern:
Ein Vorsorgevertrag beim Bestatter oder eine Vorsorgevollmacht gibt dir rechtliche Sicherheit.
📍 Fazit: Patchwork-Familien und Bestattung – klare Regeln schaffen Frieden
Bei Patchwork-Familien ist es besonders wichtig, rechtzeitig für den Ernstfall vorzusorgen. Das gesetzliche Bestattungsrecht orientiert sich oft an klassischen Familienstrukturen – mit einer Bestattungsverfügung oder einem Vorsorgevertrag lässt sich jedoch sicherstellen, dass die richtigen Personen entscheiden dürfen.
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