Die Baumbestattung zählt zu den alternativen Bestattungsarten: Der Verstorbene wird dabei im Wurzelwerk frei wachsender Bäume beigesetzt. Neben zahlreichen Bestattungswäldern bieten auch immer mehr städtische Friedhöfe diese naturnahe Bestattungsart an.
Bei einer Baumbestattung wird der Verstorbene in unmittelbarer Nähe eines Baumes bestattet. Er findet seine letzte Ruhe im Wurzelwerk unter einem grünen Blätterdach. In den meisten Fällen erfolgt die Baumbestattung als Urnenbeisetzung, das heißt, dass zuvor eine Einäscherung des Verstorbenen vorgenommen wird. Die Beisetzung erfolgt in einer biologisch abbaubaren Urne.
Auf manchen Waldfriedhöfen werden Baumbestattungen auch als Erdbestattung, also Beerdigung im Sarg angeboten. Dies stellt aber eher eine Ausnahme dar. Der Grund dafür ist, dass eine Beerdigung im Sarg viel mehr Platz beansprucht als eine Urnenbeisetzung. Außerdem ist es schwieriger, einen Sarg unter einem Baum beizusetzen, ohne das Wurzelwerk zu beschädigen.
Die Bezeichnungen Baumbestattung / Waldbestattung werden häufig synonym verwendet.In beiden Fällen ist die Rede von einer Bestattung unter einem Baum.
Viele Menschen wünschen sich, nach ihrem Tod wieder Teil der Natur zu werden. Bei einer Baumbestattung wird die Asche des Verstorbenen schnell von den Wurzeln des Baumes aufgenommen und kehrt so in den Kreislauf des Lebens zurück. Andere Menschen finden die Vorstellung tröstlich, im Baumgrab unter einem schützenden Blätterdach zu ruhen. Die Blätter rauschen im Wind und bei Regen platzen die Tropfen geräuschvoll darauf.
Baumbestattungen sind ein relativ neuer Trend. Sie werden daher zu den alternativen Bestattungsarten gezählt. Trotzdem bieten sich heute schon zahlreiche Möglichkeiten für Sie an, wenn Sie sich eine Beisetzung im Grünen wünschen.
In den letzten Jahren werden Baumbestattungen vermehrt auch auf städtischen Friedhöfen angeboten. Insbesondere auf den größeren Waldfriedhöfen findet man viele Baumgräber. Oftmals stehen dafür spezielle Baumfelder zur Verfügung, wo Urnen im Wurzelwerk ausgesuchter Bäume beigesetzt werden können.
Bei einer Waldbestattung im FriedWald haben Sie die Wahl zwischen einem Basisplatz an einem vorgegebenen Baum, einem Einzelplatz an einem frei wählbaren Gemeinschaftsbaum oder einem eigenen Baum beziehungsweise Partnerbaum mit mehreren Grabstellen. Die verschiedenen Grabarten im FriedWald sind unterschiedlich teuer.
Auch im RuheForst können Sie zwischen verschiedenen Grabarten wählen. Die Grabstätten heißen hier RuheBiotope. Es stehen Einzelplätze im GemeinschaftsBiotop und eigene RuheBiotope mit bis zu 12 Grabstellen zur Auswahl. Neben unterschiedlichen Bäumen ist im RuheForst auch eine Beisetzung an anderen Naturdenkmalen wie Baumstümpfen, Findlingen und Sträuchern möglich.
Neben den FriedWald- und RuheForst-Standorten gibt es in Deutschland noch viele weitere Ruhe- oder Bestattungswälder. Jeder Bestattungswald bietet Grabstätten am Einzelbaum, Partnerbaum oder Gemeinschaftsbaum an. Es kommen jedes Jahr neue hinzu.
Die Kosten einer Baumbestattung können unterschiedlich hoch ausfallen. Auf dem städtischen Friedhof werden die Kosten maßgeblich von der Gemeinde festgelegt. In der Regel ist ein Baumgrab auf dem Friedhof etwas teurer als ein Urnenreihengrab, weil die Anzahl der Grabstellen begrenzt ist und der Friedhof für die Grabpflege aufkommen muss.
Bestattungswälder wie FriedWald und RuheForst bieten Baumbestattungen schon sehr günstig an. Ein Basisplatz ohne Baumwahl kostet im FriedWald zur Zeit 490 Euro, hinzu kommen Beisetzungsgebühren in Höhe von 350 Euro. Die Preise im RuheForst sind bei den einzelnen Standorten unterschiedlich, bewegen sich aber in einem ähnlichen Rahmen.
Bestattungskosten umfassen in der Regel aber noch weitere Posten. Zu den Gesamtkosten der Baumbestattung kommen noch die Kosten für den Bestatter und – wenn eine Trauerfeier gewünscht ist – die Kosten für die Abschiednahme.
Wenn Sie sich für eine Baumbestattung auf dem Friedhof oder im Bestattungswald entscheiden, verzichten Sie damit auf eine individuelle Grabgestaltung. Das Baumgrab wird allenfalls mit einer Namenstafel gekennzeichnet. Grabbepflanzung und Grabschmuck wie Kerzen, Blumen oder Fotos sind nicht gestattet.
Der Verzicht auf eine individuelle Grabgestaltung bietet den Vorteil, dass keine Grabpflege erforderlich ist. Ein Baumgrab ist für die Angehörigen also pflegefrei.